BGH Urteil Adblocker

Gut, ich arbeite im Bereich Online Marketing und man könnte meinen wir hätten deshalb die rosarote Brille auf, aber dem ist nicht so. Der Bereich Online Werbung ist nämlich nur ein ganz kleiner Bereich der angebotenen Geschäftsfelder. Allerdings habe ich mehrere Jahre in einer Vermarktungsagentur gearbeitet. Unsere Aufgabe war es für Werbeanfragen auch großer Kunden, passende Werbeumfelder zu finden um dort deren Werbebanner zu platzieren.

Im Portfolio der Agentur waren mehr als 200 kleine bis mittelgroße Webseiten, die sich ausschließlich über Werbeeinnahmen finanzierten. Der Kampf der Betreiber um die Kunden, war immer groß, weil solche Webseiten und deren Redaktionen eben auch Kosten verursachen. Wer also einen Adblocker benutzt, aber trotzdem die Informationen auf den Portalen für sich nutzt, ohne dafür durch das Erscheinen von Werbebannern auch eine „Gegenleistung“ erbringt, der begeht aus meiner Sicht Buchstabenraub. Ein Beispiel, das journalistische Angebot von SPIEGEL ONLINE finanziert sich zu 80% aus Werbung!

Wer die Vielfalt der kostenlosen Angebote weiter behalten möchte, der sollte auf Adblocker verzichten. Keiner zwingt einen ja, auf eines der Werbemittel zu klicken. Einzige Alternative wäre, das alle Portale nur noch Paid-Content anbieten. Das Geschrei möchte ich gerne hören!

Rennen die Adblocker auch aus dem Zimmer, wenn bei RTL & Co. ein Werbeblock kommt?